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Das Ritual für die durstige Erde (1968) der rumänischen Komponistin Myriam Marbé (1931-1997) ist für sieben Solo-Stimmen, Responsoriengruppe und Schlaginstrumente komponiert. Das Werk beruht auf in Rumänien noch existierenden Regenritualen, die in Form von gesunkenem Kulturgut als Kinderspiele überdauert haben. Obwohl dem Werk eine spirituelle Haltung innewohnt, hat Myriam Marbé in erster Linie eine künstlerische Intention: Auf der Bühne wird mit kompositorischen Mitteln eine Konfliktsituation dargestellt.

Danach folgt eine exemplarische Lösung mittels eines Rituals: Wir erleben Erstarrung, Dürre und Mangel, gefolgt vom Regenmachen. Gestaltet wird in Ritual für die durstige Erde ein Prozess der Erneuerung, des Wachsens und Werdens. Kompositionstechnisch besteht das Werk aus Fixpunkten und Improvisationen – es verpflichtet die Ausführenden dadurch zu intensiver Kommunikation und zur Kreativität. Es gibt keine vorgefertigte Lösung – immer wieder müssen neue Wege erdacht und gestaltet werden. Wie in allen rumänischen Ritualen geht es auch in diesem Werk darum, die Teilnehmenden – Zuschauende und Ausführende – in einen höheren transzendentalen Zustand zu versetzen.

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